Frage:
Schadet es einem Computer, wenn man ihn ausschaltet?
o[_] Dennis [_]o
2011-03-14 04:41:37 UTC
Ein Bekannter von mir ist so ein Computerfreak und er hat in seiner Wohnung 6 Computer stehen, die immer laufen. Er hat mir mal gesagt, die Computer halten länger, wenn man sie einfach anlässt und nie ausschaltet, weil bei jedem Ein- und Ausschalten der Computer so stark belastet wird wie in zwei bis drei Monaten Dauerbetrieb. (Bei seinen Computern funktionieren die Power- und Reset-Schalter nicht mal, "damit man nicht versehentlich mal dran kommt".) Er meinte, die Teile gehen durch die Temperaturwechsel schneller kaputt, wenn sie im ausgeschalteten Zustand immer wieder abkühlen und im Betrieb immer wieder warm werden, während dauerhaft warm nicht schadet und sich die Teile ab einem gewissen Punkt auch nicht weiter erwärmen, also nicht überhitzen oder so. Und beim Einschalten gibt es jedes Mal eine Art Stromstoß im Computer, der die Teile zusätzlich noch deutlich stärker belastet als im Dauerbetrieb. Auf Drucker, Router und sonstige elektronische "Zubehör"-Geräte trifft das genau so zu. Wenn die Hersteller sagen "nicht für Dauerbetrieb", dann machen die das, weil sie wollen, dass die Geräte oft an- und ausgeschaltet werden und daher schneller kaputt gehen, damit sie etwas neues verkaufen können - das soll man nicht beachten und den Herstellern so ein Schnippchen schlagen.

Ist das Ausschalten wirklich so schädlich für die Geräte und ist es wirklich besser, Computer immer laufen zu lassen? Gibt es irgendwelche unabhängigen Belege dazu oder ist es einfach nur Glück / Zufall, dass bei meinem Bekannten selbst Uralt-PCs immer noch laufen? Oder kann es noch andere Gründe / Erklärungen dafür geben, außer "sie wurden auch nie ausgeschaltet"? Meine Computer haben jedenfalls nie so lange gehalten...
Dreizehn antworten:
anonymous
2011-03-14 05:16:20 UTC
Ich meine, ob man den PC täglich runterfährt oder 24/7 laufen lässt, da gibt es keinen Unterschied der Lebensdauer. Im Dauerbetrieb ist aber zu beachten: Stromkosten und wenn der PC unbeaufsichtigt ist und er überhitzt auf Grund eines Lüfterdefektes z.B. vom Netzteil, kann er natürlich schnell Schaden nehmen, von Brandgefahr ganz zu schweigen - denn dann zahlt nicht mal die Versicherung.
anonymous
2011-03-14 11:44:43 UTC
Ich schalte meine 3 Computer immer aus, schon allein aufgrund der hohen Stromkosten, die ein Dauerbetrieb verursachen würde.

Und Ausschalten schadet den Computer überhaupt nicht.

Aber wenn dein Freund sich über die jährliche, hohe Stromabrechnung freut, dann soll er sie doch laufen lassen.
anonymous
2011-03-14 12:34:22 UTC
10 Euro mehr im Monat, das sind 120 Euro mehr im Jahr.

Wenn dein Freund gerne das Geld zum Fenster rauswirft, ist das seine Sache.



Und was bringt es denn, wenn man Nachts schläft und seine ganzen Rechner laufen lässt?
anonymous
2011-03-14 11:47:42 UTC
Ich finde die Methode von deinem Bekannten schadet viel mehr dem eigenen Geldbeutel.
?
2011-03-14 13:18:20 UTC
Rechnen wir mal: 1 KW kostet ca. 0,23 €.



Dein Freund hat 6 Computer und einige Peripheriegeräte die ich mal nicht rechne. So ein Computer braucht ca. 450 Watt.



6 x 450 Watt--die Leerlaufleistung wird wohl etwas niedriger liegen, da ja die Festplatte und die Grafik nicht permanent läuft.

Rechnen wir also mal 6 x 250 W als permanente Betriebsleistung.



6 mal 250 Watt mal 24 Stunden mal 30 Tage geteilt durch 1000 mal 0,23 € pro kW/h = 248,40 € im Monat



Die Watt werden zum großen in Wärme umgesetzt, so dass der Raum bei Deinem Freund sicher gekühlt werden muss. Abgesehen von der Umweltbelastung, die der ständige Stromverbrauch verursacht, geht so etwas richtig ins Geld. Selbst wenn mal ein Netzteil abraucht, ist es auf jeden Fall ökonomischer und ökologischer die Geräte bei Nichtgebrauch vom Netz zu nehmen.
TWally
2011-03-14 12:58:42 UTC
Die Belastungen sind schon höher, so dass sie messtechnisch erfasst werden können. Aber sein Zahlenjonglieren "wie in zwei bis drei Monaten Dauerbetrieb" durch ein-/Ausschalten halte ich für eine selbstgebasteltes Märchen, aber mal unter uns: Wenn es so schädlich wäre, müssten normale Computer reihenweise ausfallen nach einem Jahr.

Bei 6 Rechnern plus Drucker plus Router plus 6 Monitore plus externe Festplatten (oder RAID) etc. hat er einen Verbrauch von - grob geschätzt - 1 kWh. Bei einem Strompreis von ca. 20 Cent macht das pro Tag 4,80 €. In einem Monat (x30) 144€, im Jahr 1728 €. Selbst wenn man hier noch die Zahlen etwas nach unten rechnet, bleibt noch genug. Wenn er die Geräte nach Bedarf einschaltet, hätte er vermutlich nur max. 30 % des Verbrauchs: 518,40 €, das wären ca. 100 € pro Monat weniger.

Und wahrscheinlich kauft er sich eh alle 3 Jahre neue Rechner, weil die alten eben "alt" sind.

Lass, dir keinen Bären aufbinden, sinnvoll ist seine Rechnung nicht.

Aber, wenn Spaß dran hat,...
Frank B
2011-03-14 14:15:37 UTC
6 Computer, die 7 Tage lang 24 Stunden laufen mit 10 Euro Mehrkosten für Strom im Monat ?

Da hat er wohl die speziell energiesparenden Varianten ausgesucht, oder er hat ein Problem mit seinem Taschenrechner.. Mal so gesagt.. Schaltest du den PC nie aus, hält er wahrscheinlich seine 20-25 Jahre. Schaltest du bei normaler Benutzung immer Ein- und Aus, hält er 15-18 Jahre.

Schön, dass du dir dann ein paar Jahre gesichert hast, aber wer will den alten Schrott dann noch haben?



Ob 24/7 eine Marketingstrategie ist, darüber lässt sich streiten, aber ich würde z.B. keine normale Consumer Festplatte in einen 24/7 Webserver mit einigen 'zigtausend Zugriffen am Tag verbauen.

Die Kosten eines Ausfalls übersteigen unter Umständen in solch einem Fall die Preisdifferenz zwischen Desktop und Serverplatte um ein vielfaches.
Tifi
2011-03-14 12:00:34 UTC
Ich schalte meinen Computer auch immer aus, jedoch nicht, wenn ich mal für eine halbe Stunde fort bin. Mein Drucker ist ständig eingeschaltet, weil das Gerät macht bei jedem Neueinschalten eine Düsenreinigung, und Tintenpatronen sind nicht unbedingt preiswert.
Sidewinder
2011-03-15 12:59:13 UTC
Wer erzählt denn sowas? Mein letzter PC hat 8 Jahre gehalten, trotz dauerndem Ein/Ausschalten und er liefe immernoch, wenn er nicht veraltet wäre. Das Einzige, was ich in der Zeit wechseln musste war 2xFestplatte und einmal CPU Kühler. Wie Quickdraw schon schrieb, gibt es keinen echten Verschleiß bei elektrischen Teilen, sie funktionieren oder sie gehen kaputt, nichts dazwischen, mechanische Teile hingegen schon (also Platte und Kühler).

Was dir immer passieren kann ist eine Spannungsspitze, die glüht den Rechner durch und das wars, dazu braucht der Rechner nichtmal an sein. Also:

UNFUG, mach den Rechner ruhig aus!
anonymous
2011-03-14 12:01:02 UTC
Da es bei Strom führenden Teilen keinen Verschleiss gibt, würde ich das als Märchen abtun. Die Festplatte wird beim Ein/Ausschalten tatsächlich stärker belastet, weswegen man den Rechner nicht im 10-Minutentakt hoch und runterfahren sollte, das war es aber schon (und auch nur wenn es eine herkömmliche Platte und keine SSD ist)
anonymous
2011-03-14 12:05:55 UTC
Na ja, so ganz unrecht hat er nicht, bezogen auf die reine Betriebsstundenzahl halten dauernd laufende PCs tatsächlich länger, aber was nutzen dir die zusätzlichen Betriebsstunden, wenn du dann schläfst, arbeitest, isst, liebst oder sonst was machst, das man bicht am PC tut.



Was tatsächlich nicht gut ist, ist den PC total vom Netz zu trenn en, denn darunter leiden die Kondensatoren des Schaltnetzteils, die beim wiedereinbsewtzen der Stromversorgung sehr schnell von 0 bis teils 400V aufgeladen werden müssen und dadurch dann ausfallen können, drum besitzen ALLE Gerätre mit Schaltnetzteil den Netschalter HINTER dem Newtzteil auf der Niederspannungsseite. Die verbrauichen daher zwar immer etwas strom, dieser liegt bei nezeren Netzteilen aber unter 1W



Ich ersetzte in Privathaushalten, die dem Stromspartip Abschaltbare Steckerleiste folgen reihenweise PC-Netzteile, in Firmen halten die dageben bis zur Verschrottung des PCs





Und dann war es früher so, das bei Festplatten der im Betrieb immer auf einem dünnen Luftkissen über der Plattenoberfläche schwebende Lesekopf beim Ausschalten auf der innersten Spur, der sogenannten Landezone abgesetzt wurde, also die Plattenoberfläche dann tatsäch berührt. Dabei "klebtr" der förmlich an der extrem glatten Plattenoberfläche fest und muss dort beim Einschalten der Festplatte wieder los gerissen werden, was einen ziemlich großen mechanischen Stress bedeutet.

Bei altuellen Festplatten ist man da aber einen anderen Weg gegangen. Bein Ausschalten wird der Köpfe-Kamm nicht mehr nach innen,sondern über Kunststoof-Rampen, welche die Kopfträger-Federn nach außen biegen von der Plattenoberfläche abgehoben und dan über die Plattenkante hinaus nach außen geschwenkt, daher übersteht eine mioderne Festplatte ausgeschaltet auch schon mal einen Sturz vom Tisch. Auch wird der Kopf erst dann wieder über die Plattenoberfläce geschwenkt, wenn die Platte mit voller Drehzahl läuft und sich so ein Luftkissen ausbilden kann, der Koopf berührt also die Plattenoberfläche nie mehr.



Wenn du also durch Abschalten die koimplette Betriebsstunenzahl um etwa 15% verringerst, hast du letztrlich an nutrztbarer Zeit dann doch mehr.

90% aller verschrotteter PCs dind technisch nur veraltet, aber komplett heil!
Pauly
2011-03-14 12:04:14 UTC
Ich schalte den PC auch sehr selten ab. Gerade wenn ich auf Urlaub fahre oder weiß das den ganzen Tag niemand daheim ist!



Ich hatte noch nie Probleme mit Kühlungsystemen und ich hab keinen spezial Lüfter eingebaut, sondern nur den standard Lüfter von meinem Modell.



Allerdings hatte ich schon ein Problem mit der Festplatte, die ging ein, wahrscheinlich weil sie dauernd gelaufen ist (früher hab ich ihn noch länger laufen lassen), nach dem ich die Festplatte ausgetauscht hab gehts jetzt, allerdings lasse ich ihn öfter in den Standby Modus fallen. Und im Standby Modus sind die Stromkosten minimal! - oder legt dein Bekannter ihn nicht mal in Standby Modus?
eineneueidbitte
2011-03-14 14:07:07 UTC
Jaein ...

Auch Computerkomponenten sind einer Lebensdauer unterworfen, die nicht nur allein von Nutzen abhängt, sondern auch vom NICHTnutzen.

Einige hardware geht kaputt, weil sie länger nicht genutzt wird, das stimmt! Aber gerade die Gleichrichter auf den Mainboards, die ja immer schön warm werden, neigen dazu irgendwann einmal den Geist aufzugeben und sich mit einer Rauchwolke zu verabschieden.

Dieser "Stromstoss" den die arme Hardware aushalten muss, ist schon eingeplant - dazu gibt es Netzteile, die auch gelegentlich kaput gehen, aber dazu sind die ja da, um die teurere Hardware dahinter zu schützen.



Abgesehen davon, daß 6 Computer eine enorme Wärme produzieren, meist auch für eine Person gar nicht gleichzeitig nutzbar sind, ist es völlig sinnfrei die Kisten laufen zu lassen.

Einige haben die Stromkosten kalkuliert, selbst wenn einige Rechner im Leerlauf weniger verbraten als unter Stress, bleibt dennoch bei 6 Rechnern ein Verbrauch von mindestens 500W/h

Alle Rechner haben Lüfter eingebaut, deren Lebensdauer angeblich auf 6.000-10.000Std ausgelegt sind, das sind aber nur theoretische Werte - ich habe noch nie einen Lüfter erlebt, der so lange seine Arbeit 100% erfüllt hat - sollte so ein Teil wegen der Dauerbelastung ausfallen, dann hat dein Bekannter schon einen Fehler in seiner Logik, denn ein verbruzeltes Netzteil oder eine durchgebrannte CPU sterben selten allein.

Temperaturunterschied macht den Rechner schon etwas aus, aber zum Glück werden Rechner nicht mehr im Freien betrieben und wir haben hier kein arktisches Klima, daß der Temperaturwechsel von 60Grad+ auf 30Grad- so rapide kommt, daß es Silikaten schaden kann.

Geräte die nicht für den "Dauerbetrieb" gebaut sind, damit sie schneller kaputt gehen .... Leute, dein Bekannter sollte mal vor die Türe gehen und sich die Welt anschaun und nicht Verschwörungstheorien der Bahnhofstoilette glauben ... Denkst Du echt, daß ein Gerät für 30 Euro, mit einem externen Stromadapter auch nur ansatzweise für seine Qualität bekannt sein kann? Wenn Du einen billigen Laserdrucker 24/7 Seiten ausspucken lässt, wird der innerhalb der Garantiezeit das Zeitliche segnen, weil der gar nicht dafür ausgelegt ist! Geräte die sowas können sollen, müssen über aktive Kühlung, Schmierung und am besten Wartungsverträge verfügen! Und das kannst Du im Low-Budget nicht erwarten - die Aussage des "Dauerbetriebes" ist eine Rückversicherung gegen Leute, die die Geräte schinden und dann sagen, das wäre alles Abfall und auf Garantie ein neues haben wollen.



Ich habe hier auch uralt-PCs laufen, obwohl diese die meiste Zeit zerlegt an der Wand hängen. Das ist kein Beweis! Vor Kurzem hab ich einen SX25, der sein Leben noch keine 10Std gelaufen ist, mal eben eingeschalten, unter DOS geflippert und hab ihn wieder aus gemacht für die nächsten 10 Jahre :) - das nennt man Glück! Jedes Gerät muss nur gut gelagert werden und dann läuft das vielleicht auch ein paar Jahre, wenns kein Montagsmodell ist.



Rechner laufen zu lassen ist nicht nur ein ökologisches Verbrechen, sondern eher ein Zeichen von Faulheit.

Auch ein aus geschalteter Rechner mit ATX Netzteil verbrät teilweise bis zu 10W/h... ich habe "Totschalter" im Einsatz, seit vielen Jahren und mir ist noch kein Board oder Netzteil durchgeschmort - und das kann ich beweisen.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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